Ian

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Ian, schwul, Jahrgang 1950
langzeitinfiziert.

In der Nähe von Manchester in Großbritannien bin ich geboren und habe einen Teil meiner Kindheit dort verlebt. Irgendwann entschieden sich meine Eltern nach Hamburg umzusiedeln. Seitdem bin ich hier zuhause und fühle mich richtig wohl.

Die Schwulenbewegung war und ist für mich immer noch eine notwendige Einrichtung, um sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu wehren.
Anfang der Achtziger  wurde ich massiv mit HIV/AIDS konfrontiert und bin als Langzeitinfizierter bestens mit diesem Thema vertraut.

Ich bin sehr dankbar, dass ich mich zu den Überlebenden dieser Zeit zählen darf und freue mich, die Eindrücke, das Wissen und den Umgang mit meiner eigenen Infektion jetzt an andere Betroffene und Neuinfizierte weitergeben zu können.
 
Ende der Neunziger musste ich die Erfahrung mit einer schweren psychischen Erkrankung machen. Dank guter Therapeuten und liebevoller Begleitung durch diese Zeit kann ich jetzt sagen, dass ich diese Phase meines Lebens überwunden habe. Dafür bin ich ebenfalls dankbar.

Mein ganzes Leben lang habe ich mich mit Kirche und Religion sehr kritisch auseinandergesetzt. Ich war für viele Jahre im Kirchengemeinderat der „Lutherischen Kirchengemeinde“ hier in Hamburg St. Georg aktiv.

Seit vielen Jahren leite ich den „Fachausschuss Kirche und AIDS“ der AIDS-Seelsorge in dieser Kirchengemeinde der Nordelbischen Kirche innerhalb der Nordkirche. Hier habe ich gelernt, dass man nur durch die Konfrontation und das Gespräch alternative Lebensmuster und -positionen anderen verständlich machen kann.

Den offenen Umgang und meine Lebensweise mit meiner schwulen Identität gekoppelt mit meiner Infektion, zähle ich zu meinen Stärken. Diese Stärke würde ich gern teilen und weitergeben.

Dieser Text soll nur ein kurzer Einblick in meine Erfahrung sein. Falls ich dein Interesse geweckt habe, würde ich mich freuen, wenn du dich melden würdest.

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