Steven

Buddy Steven

Steven, Jahrgang 1981
positiv seit 2003

„Du bist nicht allein.“
„Wir sind immer noch dieselben, dass Denken wir nicht nur, dass fühlen wir auch so!“

Natürlich ist für mich 2004 die Welt zusammen gebrochen, als die Diagnose während einer Routine Plasmaspende auf den Tisch kam. Habe ich mir doch nie Gedanken um ein positives Ergebnis gemacht. Die Ärztin beim Plasmaservice war sichtlich überfordert, wollte sie nicht sagen was los war und hat mich nach langen um den Brei reden an mein Hausärztin verwiesen, ohne ein genaues Wort. Aber ich wusste was geschehen ist, es kreisten ab sofort nur die Gedanken darum. Auf dem Weg nachhause vereinbarte ich per Telefon ein Termin bei meiner Hausärztin für später aus. Zwei Tage später hatte ich viele Anrufe auf dem Telefon, während ich in der Berufsschule saß, beim Rückruf in der Praxis erfuhr ich dass die Ärztin mich unbedingt sprechen muss. Ich ging dann zum vereinbarten Termin, meine Ärztin offenbarte mir, dass ich ihr erster Patient mit dieser Diagnose bin. Im Vorfeld hat sie mit der AIDS Beratung gesprochen und verwies mich dorthin. Einen Tag später sitze ich dann dort und hatte ein langes Gespräch mit dem Abteilungsleiter. Am selben Tag machten wir einen neuen Test, da das Ergebnis vom Plasmaservice nur zu 50% vorlag. Nach Absprache, brachte ich meine neue Blutprobe ins Labor der Stadt und erhielt am Mittag dann erneut zwei parallel laufende Testergebnisse. Man hat mich gut „abgeholt“, mir wurde alles erklärt wie es jetzt weiter gehen sollte (Facharzt aufsuche etc.). Zu dem Zeitpunkt hatte ich 2 Freundin/ Mitschülerinnen die alles von Anfang an mit bekommen haben und dann Angst hatten um mich.

Ja, das war eine schwierige Zeit damals 2004: neue Ausbildung begonnen, bevorstehender Wohnungswechsel und dann noch „hiv-positiv“. Der Moment hätte nicht besser sein können. Dazu kommt das meine Mutter damals in der Praxis alles mit bekommen hat. Wir haben dann Zuhause einmal geweint und ich ging meinen Weg, ich hatte meinen Plan: wie ich wann was mache. Es hat mir geholfen mit Muttern und Freunden darüber zu reden.

In all den Jahren bin ich mit der Situation nur noch mehr gewachsen: Abschluss der Ausbildung/ Weiterbildungen, Partnerschaften/ Freundschaften, Familienleben. Ich bin Glücklich heut zu tage und stehe mitten im Leben. Alles kann ich machen und vieles habe ich noch vor.

Doch nun erzähl Du mir deine Geschichte, deine Ängste, deine Sorgen oder stelle mir deine Fragen. Ich höre dir zu. Vielleicht willst du ja auch nur Wissen wie ich aussehe, nach all den Jahren.

Ich bin da, jetzt liegt es an Dir.
Liebe Grüße
der Steven

 

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