Stefan

Buddy Stefan

Stefan, Jahrgang 1964, schwul,
positiv seit 2013

Ich bin Stefan, komme aus Braunschweig und habe im Sommer 2013 mein positives Testergebnis erhalten. Der Weg dahin war ziemlich dramatisch, da ich nach einem Zusammenbruch im Koma lag und nach einem Zwischenstopp in einem Braunschweiger Krankenhaus erst 10 Tage später in der Medizinischen Hochschule Hannover wieder zu mir kam. Mein selbstbestimmtes Erst-Outing der HIV-Erkrankung wurde mir abgenommen, da das Personal des Braunschweiger Krankenhauses dies bereits gegenüber meinen Angehörigen und anderen Besuchern kundgetan hatten.

Als ich das Ergebnis erfuhr, war ich erstaunlich ruhig, was aber auch dem Inhalt der Tropffläschchen, den vielen Untersuchungen und der Tatsache geschuldet war, dass ich im Rollstuhl zu den Untersuchungsorten gebracht werden musste, weil ich nicht mehr gehen konnte. Und wahrscheinlich war ich auch so ruhig, weil ich seit längerer Zeit ahnte, dass es mich erwischt haben könnte, mein Risikoverwalten und dessen mögliche Konsequenzen waren mir bekannt.

Schneller als erwartet stellte mich das tolle Team der Medizinischen Hochschule wieder auf die Beine. Sie informierten mich über das für mich ausgewählte Medikament und quasi über meinen Kopf hinweg wurden mir mein Schwerpunktpraxisarzt, eine Psychotherapie und die Braunschweiger AIDS-Hilfe vermittelt. Schon 3 Monate später kehrte ich zurück in meinen Beruf, den ich bis heute uneingeschränkt ausübe. Und nicht nur beruflich, auch privat muss ich auf nichts verzichten, meine Hobbies (Imkerei, Bergwandern, Radtouren, Reisen) kann ich uneingeschränkt geniessen.

Schließlich entschloss ich mich, mit meiner Erkrankung offen umzugehen und mich darüber hinaus zu engagieren. So mache ich in der Zwischenzeit Schulprojekte, stehe als Positiver Rede und Antwort und bin schließlich beim BUDDY-Projekt gelandet. Alles, was ich dort bislang erlebt habe hat auch mir neue Einsichten verschafft und war durchweg positiv.

Was immer Dich auf diese Seite geführt hat: Wahrscheinlich hast Du viele offene Fragen. Die hatte ich auch. Aber alle wurden beantwortet und so lebe ich heute ein reguläres Leben, aber viel bewusster und offener als vor meiner Diagnose.
Ich denke, dass ich Dir bei der Beantwortung Deiner Fragen behilflich sein und Dir gegebenenfalls Hinweise und Kontaktmöglichkeiten zwecks Vertiefung vermitteln kann. Die Geschichte meiner Erkrankung und meine Auseinandersetzung mit ihr versetzt mich in die Lage, anderen Betroffenen bei den ersten Schritten hilfreich zur Seite zu stehen.

Ich freue mich auf Deine Nachricht.
Schreibe mich einfach an und wir treffen uns!

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