Maik
Maik, schwul,
Jahrgang 1973
Servus!
Als ich 2008 von meinen positiven Testergebnis erfahren habe, war ich schwer krank. Ich habe lange Zeit das Thema HIV tot geschwiegen und mich aus Angst vor dem Ergebnis keinem Test gestellt. Ich hätte mir damals nicht vorstellen können je wieder fröhlich zu sein, gesund zu werden und Freunde zu haben oder zu finden. Immerhin stamme ich aus einer Generation meines Coming Outs, in der Freunde und Persönlichkeiten der schwulen Community verstorben sind. AIDS und HIV waren in meiner damaligen Vorstellung ein Todesurteil.
Heute geht es mir verdammt gut und arbeite voll in meinem Beruf. Dank modernen Medikamenten, Ärzten und einem guten Netzwerk an Freunden fühle ich mich mitten im Leben. Seit 2014 habe ich meinem Partner – der selbst negativ ist – das „Ja“-Wort auf dem Standesamt gegeben. HIV bestimmt nicht mein Leben oder meinen Alltag, sondern ist ein kleiner Teil von mir. HIV hat mein Leben verändert: Ich lebe bewusster und freue mich über jeden Kontakt.
Als Buddy möchte ich frisch HIV+ Diagnostizierten die Angst nehmen und versuchen die ersten Fragen zu beantworten. Ich hätte mir damals selbst jemanden gewünscht, mit dem man sich austauschen kann. HIV ist und bleibt leider immer noch ein Tabu Thema, mit dem man sich bei den besten Freunden nicht sofort outen möchte. Nun - wenn du magst - melde Dich. Alles im Leben ist Begegnung.