David

Die Diagnose kam an einem Tag, den ich nie vergessen werde.
Gerade hatte ich meinen neugeborenen Neffen zum ersten Mal gesehen – auf dem Heimweg rief mein Arzt an: Ich solle sofort vorbeikommen.
Mir war klar, was das bedeutete.
Und es dann zu hören, machte es nicht leichter.
Mein Gedanke war: Einer kommt, einer geht.
Nach Hause wollte und konnte ich nicht. Den ganzen Tag lief ich durch die Stadt – allein, ziellos. Keine Chance auf einen klaren Gedanken. Es gab Angebote, Hilfe – aber ich traute mich nicht.
Traute mich nicht, gesehen zu werden. Nicht, es zuzulassen. Nicht, es wahr werden zu lassen.
Es war – nach dem schwulen Coming-out – wie ein zweites Coming-out.
Nicht mehr, wen ich liebe, sondern wovor ich mich fürchte.
Die Angst vor Ausgrenzung und Verlust. Der Beruf? Die Familie?
Meine Freunde haben mich aufgefangen und mir den Raum gegeben, den ich brauchte.
Das war 2004. Ich war 28.
Heute geht es mir gut – körperlich und psychisch.
Ich lebe mein Leben, nicht meine Diagnose.
Beruflich fliege ich durch die Welt – und komme dabei immer wieder bei mir selbst an.
Meine Bodenhaftung finde ich beim Wandern, Gärtnern, Renovieren, Basteln, Bauen – und vor allem in echten Begegnungen.
Deshalb bin ich Buddy geworden.
Um da zu sein.
Um Raum zu geben.
Um nach Fragen zu suchen, die du dich vielleicht noch nicht traust zu stellen.
Und die Antworten darauf zu finden – oder die Stille auszuhalten.
Zusammen. Nicht allein.
Manchmal reicht ein erstes Gespräch.
Ohne Druck. Ohne Bewertung.
Vielleicht bei einem Spaziergang.
Vielleicht bei einem Kaffee.
Genau dann, wenn du es brauchst.
Wir Buddys sind da.
Ich bin da.