Basti

Buddy Sebastian

Basti,
Jahrgang 1992, schwul

Hallo! Ich bin Basti aus Nürnberg und seit 2013 HIV-positiv.

Heute kann ich etwas von ganzem Herzen sagen, wofür ich lange gebraucht habe – und was für dich jetzt vielleicht ein wenig paradox klingen mag: „Ich bin dankbar für meine HIV-Infektion - und es ist gut so, wie es jetzt ist!“.
Bis ich diese Sichtweise auf mein Leben entwickelt habe sind einige Jahre vergangen. Heute geht es mir wirklich gut, ich habe meine Infektion verarbeitet, arbeite seit kurzem selbstständig und genieße mein Leben mehr als jemals zuvor! Durch die HIV-Infektion hat sich in meinem Leben viel zum Besseren entwickelt, doch vor allem die ersten Monate nach der Diagnose war ich ein richtiges Häufchen Elend.

Ich kann mich noch genau an den Tag meiner Diagnose im Spätherbst 2013 erinnern. Damals habe ich in Wien gelebt und studiert. Mir ging es bereits einige Monate gesundheitlich sehr schlecht und im tiefsten Inneren wusste ich auch wieso. Bis ich bei der dortigen Aidshilfe allerdings wirklich einen HIV-Test gemacht habe und sich mit dem Ergebnis dann meine schlimmste Befürchtung bestätigten, habe ich viel zu lange gewartet.
Aber diesen Schritt hast du zum Glück schon hinter dir, wenn du meine Worte hier gerade liest. Und glaube mir: DAS war tatsächlich auch das schlimmste. Von jetzt geht es nur noch bergauf! <3

Ich war nach meinem Testergebnis wirklich verzweifelt. Was bedeutet das jetzt für mich? Müssen meine Liebsten sich nun Sorgen machen? Wie geht es weiter? All diese Fragen habe ich mir gestellt. Und leider mit keinem anderen HIV Positiven darüber geredet. Vor allem am Anfang habe ich mir im Kopf Horrorszenarien ausgemalt. Geredet habe ich über meine Infektion vom ersten Tag an mit meinen engsten Freunden und das hat mir unglaublich gut getan. Allerdings bin ich nie auf die Idee gekommen, mit einem anderen HIV-Positiven über meine Infektion zu sprechen und somit jemandem, der das gleiche durchgemacht hat, meine ganz persönlichen Sorgen zu offenbaren und Fragen zu stellen. Das hätte mir sicher noch viel mehr geholfen.
Aber auch hier bist du nun wohl einen großen Schritt weiter als ich damals, denn du schaust dich gerade nach einem Buddy um! Und glaube mir: Das wird dir helfen.
Ich hätte das Buddy Programm damals wirklich gebraucht – wusste davon allerdings nichts. Das ist einer der Gründe warum ich selbst Buddy geworden bin: Ich will, dass andere positive Menschen jemandem haben, mit dem sie über ihre Infektion und die damit verbunden Sorgen, Gedanken und Fragen ganz offen sprechen können.

Falls du dich von meinem Text angesprochen fühlst und dich gern mit mir persönlich zum Quatschen treffen magst freue ich mich auf deine Nachricht! Unsere ganze Technik kann, meiner Meinung nach, persönliche Gespräche und das was  sie einem geben einfach nicht ersetzen.
Daher lass uns doch bei einem Kaffee oder was auch immer reden.  Ich freue mich dich kennenzulernen und dir als Buddy zur Seite zu stehen!

Ich bin für dich da.
Liebe Grüße,
Basti

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